Vortrag

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Vortrag von Oberst Reisner am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr am 13.11.2024

kommentiert von Jürgen Lösche

Oberst Reisner (mit Sicherheit kein „Putinversteher“, eher das Gegenteil) analysiert in seinem Vortrag vor Bundeswehroffizieren sehr nüchtern die militärische Lage in der Ukraine. Vielleicht ist mancher etwas irritiert von der Wortwahl, wenn es um Leben und Tod geht. Aber gerade, weil es darum geht, ist dieser gnadenlose Realismus eines Militärs besser als die „moralisierende Traumtänzerei“ vieler Politiker.
Er sagt ziemlich am Ende: „Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder man geht „all in“ oder man verhandelt“. Er weist dann auf die Konsequenzen hin, die sich aus jeder dieser beiden Möglichkeiten ergeben. Bei „all in“ schließt er einen nuklearen Gegenschlag nicht aus. Er endet mit den Worten: „Aber ich muss ihnen das so sagen und sie können ab heute nicht mehr sagen, sie haben das nicht gewusst!“.
Ich hoffe, dass sich Herr Pistorius, Merz, Kiesewetter, Frau Baerbock, und viele andere Politiker diesen Vortrag anschauen. Vielleicht glauben sie einem Oberst Reisner mehr als denjenigen, die seit fast zwei Jahren darauf hinweisen, dass man Russland nur besiegen kann, wenn man bewusst das Risiko einer nuklearen Auseinandersetzung eingeht. Deshalb gab und gibt es für mich nur die Option eines „Verhandlungsfriedens“!
Heute hat Scholz mit Putin telefoniert, vielleicht bewegt sich jetzt doch etwas in Richtung Vernunft und ein Ende des sinnlosen Sterbens. Oberst Reisner sagt dazu: „die Soldaten verrecken!“ Vielleicht muss man so drastische Worte wählen, dass ein Aufwachen einsetzt!

Wer sich nicht den ganzen Vortrag anschauen will oder kann, die letzten 30 Minuten sind besonders aussagekräftig!